Prädikat UNESCO Global Geopark für weitere 4 Jahre bestätigt
Seit 2015 ist die Steirische Eisenwurzen auch UNESCO Global Geopark – als einzige Region der Steiermark
Die Vielfalt von Fauna und Flora, sein Wasserreichtum sowie die geologische Entstehungsgeschichte machen den Naturpark Steirische Eisenwurzen so einzigartig. Gäste entdecken hier Naturjuwele sowie von Menschenhand geformte Kulturlandschaften wie Streuobstwiesen, Almen und Wälder.
1996 gegründet, wurde der Naturpark Steirische Eisenwurzen sechs Jahre später, also im Jahr 2002, als Europäischer Geopark ausgezeichnet. 2004 folgte die Mitgliedschaft im Netzwerk von „Global Geopark“ unter der Schirmherrschaft der UNESCO, 2015 die Anerkennung als „UNESCO Global Geopark“. Diese Anerkennung wurde nun zum zweiten Mal erneuert bzw. für weitere vier Jahre bestätigt. Gleichzeitig konnte der Geopark in seiner Fläche auch nun offiziell erweitert werden: Der Ortsteil Hieflau der Geoparkgemeinde Landl ist nun Teil des UNESCO Global Geoparks.
Der UNESCO Global Geopark Steirische Eisenwurzen liegt in der nördlichen Obersteiermark – im Herzen Österreichs, wo die drei Bundesländer, Nieder-, Oberösterreich und Steiermark gemeinsame Grenzen bilden. Die Fläche des Natur- und Geopark beträgt 586 km² und verteilt sich auf die Gemeinden Altenmarkt, Landl, St. Gallen und Wildalpen mit insgesamt zirka 5.589 Einwohner:innen.
Im Herbst 2002 entschlossen sich regionale Visionäre unter fachlicher Beratung durch Dr. Heinz Kollmann (Geologe und ehemaliger Direktor des Naturhistorischen Museums Wien) zum Beitritt in das Europäische Geoparknetzwerk. Seitdem ist dieses Netzwerk auf 213 Geoparks in 48 Nationen angewachsen und durch den UNESCO Status ist das Interesse stark gestiegen. Jährlich kommen spannende Regionen mit reichem geologischen Erbe hinzu. Ein UNESCO Global Geopark wird alle vier Jahre einer genauen Prüfung durch Delegierte von der UNESCO unterzogen.
Somit versteht sich der Natur- und Geopark Steirische Eisenwurzen unter Geschäftsführer Oliver Gulas-Wöhri MSc als nachhaltige Regionalentwicklungsplattform, welche Projekte und Aktivitäten in Sachen Klimawandel, Forschung, Geologie, Naturschutz, Tourismus und Bildung vorantreibt und umsetzt. „Es gibt sicherlich keine höhere Auszeichnung für unsere Arbeit als das Prädikat UNESCO Global Geopark . Vielen Dank an dieser Stelle an das Natur- und Geoparkteam, unseren Gemeinden, dem Land Steiermark und allen regionalen sowie überregionalen Kooperationspartnern“, so Oliver Gulas-Wöhri in einem ersten Statement.
„Der Geopark Steirische Eisenwurzen leistet in den für unsere Zukunft immer essentieller werdenden Themen enorm wichtige Aufklärungsarbeit und Bewusstseinsbildung. Alle Beteiligten packen mit an und zeigen großen persönlichen Einsatz“, betont Naturschutzlandesrätin Ursula Lackner, warum das Land Steiermark den UNESCO Global Geopark mit Förderungen unterstützt. „Das ermöglicht es uns, zusätzliche Impulse für die Entwicklung einer Nische in der Bewusstseinsbildung sowie sanften Tourismus und Bewahrung des international anerkannten Geologieerbes zu liefern“, ergänzt Gulas-Wöhri. Somit bereichert der UNESCO Global Geopark Steirische Eisenwurzen die wichtige und biodiverse Schutzgebietslandschaft der Steiermark. „Die Steiermark zeigt auf, dass ein miteinander von alt bewährten Schutzgütern und neuen Ergänzungen wie Wildnisgebiet oder UNESCO Biosphärenpark möglich und gerade in der heutigen Zeit wichtig ist“, fährt Landesrätin Lackner fort.
Weitere Statements zur positiven Evaluierung des einzigen UNESCO Global Geoparks in der Steiermark:
In Österreich gibt es drei UNESCO Global Geoparks: Erz der Alpen (Salzburg), Steirische Eisenwurzen (Steiermark), Karawanken/Karavanke (Kärnten und Slowenien). Sie sind alle von großer landschaftlicher Vielfalt und jeder für sich bietet ideale Möglichkeiten, die rund 470 Millionen Jahre geologischer Geschichte des Alpenraums zu erleben. Danksagung und Gratulation an die Steirische Eisenwurzen, welche seit über 20 Jahren als Geopark in Österreich eine Vorreiterrolle spielt.
Mag. Martin Fritz, Generalsekretär UNESCO Kommission Österreich
Der UNESCO Global Geopark bereichert uns mit einer steirischen Besonderheit, welche durch internationale Vernetzung positive nachhaltige Regionalentwicklungsprojekte bringt. Derzeit sind dadurch beispielsweise Projekte im Volumen von zirka 600.000,- Euro für die nächsten 3 Jahre in Umsetzung. Vielen Dank an das Management für die positive Arbeit für die Region.
Landtagsabgeordneter und Regionsvorsitzender der Region Liezen Armin Forstner (Bürgermeister Gemeinde Sankt Gallen)
UNESCO Global Geoparks sind eine sehr gute Möglichkeit um Forschungen in verschiedenen Disziplinen der Geologie voranzutreiben. Das besondere ist auch, dass Geoparks die Möglichkeit haben, die Forschungsergebnisse in Umsetzung zu bringen. So werden vergangene und aktuelle Forschungen im GeoDorf Gams beispielsweise auch für Laien transdisziplinär präsentiert. Die Kooperation und Austausch mit Instituten wie dem Naturhistorischen Museum Wien bereichern hier sicherlich. Nochmals Gratulation an dieser Stelle.
Priv. Doz. Dr. Alexander Lukeneder, Wissenschaftlicher Begleiter des UGGp Steirische Eisenwurzen
Fakten zu Geoparks:
Laut Definition der UNESCO ist ein UNESCO Global Geopark „ein Gebiet mit festgelegten Grenzen, dessen Landschaft und natürliche Vorkommen von Gesteinen international von wissenschaftlicher Bedeutung sind. Der Schutz dieses bedeutenden wissenschaftlichen Erbes und seine Vermittlung in Bildungseinrichtungen und -programmen sind wesentliche Voraussetzungen für die nachhaltige Entwicklung einer Region.“
Geoparke sind „Natur-Erleben-Werkstätten“. Der Mensch wird dort zum Nachdenken angeregt, wie „der Boden unter seinen Füßen“ entstanden ist. Komplexe Zusammenhänge werden aufgezeigt und in ihrer Ganzheitlichkeit dargestellt. Die Entwicklung des Lebens auf der Erde steht in jeder Weise in Zusammenhang mit dem Klima. Das Paläoklima ließ die Erde entweder unter einer Tropenhitze fast verglühen bzw. unter Eis fast erfrieren. Und dazu kommen Asteroideneinschläge, die immer wieder als „Wendezeiten des Lebens“ einschneidende Veränderungen herbeiführten. So ist es einerseits die Geologie, die neben vielen anderen erklärt wie Erdplatten durch Konvektionsströme in Bewegung gehalten werden, und andererseits das zu einer bestimmten Zeit herrschende Klima, die das Leben bestimmten. Aus der Vergangenheit lernen und daraus Schlüsse für die Zukunft ziehen – das ist die Aufgabe der Geoparks. Nach vorne zu schauen ohne das Vergangene verinnerlicht zu haben, ist nur „Sterndeutung“. Das Wissen, das Geoparks vermitteln ist aktuell und allzeit wissenschaftlich fundiert.
Bilduntertitel: Die steirischen Geoparkgemeinden freuen sich über die positive Evaluierung des UNESCO Global Geoparks: von links nach rechts: Bürgermeister Bernhard Moser (Gemeinde Landl), Bürgermeisterin Karin Gulas (Gemeinde Wildalpen), Geschäftsführer Oliver Gulas-Wöhri, LAbg. Bürgermeister Armin Forstner (Gemeinde St. Gallen), Hannes Andrä (Gemeinde Altenmarkt), Fritz Kaltenbrunner (Vorsitzender Tourismusverband Gesäuse)