Biotopverbund
Steirische Eisenwurzen
Naturparke können beim Thema Biotopverbund eine wichtige Rolle einnehmen. Der Natur- und Geopark Steirische Eisenwurzen ist der größte Naturpark der Steiermark, er liegt eingebettet zwischen den hochrangigen Schutzgebieten Nationalpark Gesäuse und Kalkalpen sowie dem Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal. Er beinhaltet selbst mehrere unterschiedliche Schutzgebiete wie Naturschutzgebiete, Naturdenkmäler und Europaschutzgebiete. Der Naturpark ist Schnittstelle für zahlreiche Angelegenheiten rund um die Themen Naturschutz, Regionalentwicklung, Tourismus und Bildung und ist mit Stakeholder:innen und Kooperationspartner:innen dieser Bereiche ausgezeichnet vernetzt, wie es etwa das „Netzwerk Naturwald“ zeigt.
Biodiversitätsexpert:innen in den steirischen Naturparken sind die Profis in ökologischen und biologischen Belangen und sind in der Lage Grundlagen zu erheben, Maßnahmen zu planen und umzusetzen und diese einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln. Das alles macht den Natur- und Geopark Steirische Eisenwurzen zu einer hervorragenden Beispielregion wo Biotopverbund stattfinden kann.
Dieses Projekt zielt auf zentrale Tätigkeiten eine:r Biodiversitätsexpert:in unter mithilfe externer Dienstleister:innen für den Biotopverbund in der Steirischen Eisenwurzen ab.
- Neophyten stellen eine große und stetig zunehmende Gefährdung von naturschutzfachlich wertvollen Flächen, den Kernlebensräumen des Biotopverbunds, dar. Durch ein gezieltes Neophytenmanagement in diesen Bereichen soll das möglichst nachhaltig verhindert werden.
- Streuobstwiesen sind für ihre hohe Biodiversität bekannt und können wertvolle Trittsteine des Biotopverbunds bilden, dafür ist aber eine gezielte Pflege notwendig welche bisher an den Streuobsterhaltungsgärten des Naturparks nur die Bäume selbst betroffen hat.
- Die Salza ist ein besonderes Flussjuwel und beherbergt zahlreiche geschützte Arten aber zieht auch eine Vielzahl an Besucher:innen an. Hier sollen begonnene Kartierungen der Fauna (Fokus auf Leitarten) fortgesetzt und abgeschlossen, Kernlebensräume und Trittsteinbiotope identifiziert und Maßnahmen abgeleitet werden. (Anmerkung: Mit diesem Arbeitspaket werden auch erste Schritte des Handlungsfelds “Ökosystem Salza” aus dem Managementplan Steirische Eisenwurzen (2023) umgesetzt)
- Mit Naturpark Schulen und Kindergärten sollen Trittsteine in der Umgebung der Schule angelegt werden. Dabei wird eine Vielfalt an Maßnahmen auf die Fläche gebracht, wobei Blühflächen, Wildhecken, Streuobstflächen ein Biotop-Teich und eine Totholzinsel neu entstehen. Durch diese Trittsteine werden unter anderem Bestäuber, Xylobionte und aquatische Organismen gefördert.
- Bewusstseinsbildende Veranstaltungen auf Almen werden durchgeführt um Almbewirtschafter:innen und einer breiten Besucherschaft das Thema Biotopverbund in Bezug auf Grünland auf Almflächen näherzubringen und mit diesen Kooperationspartner:innen in einen Austausch zu kommen.
- Bewusstseinsbildende Medien und Materialien werden genutzt um die Anliegen und Themen der Arbeitspakete, und somit des Biotopverbundes, nach Außen zu tragen. Das passiert mittels diverser Drucksorten. Besonders wichtig ist eine begleitende Beschilderung bei neu angelegten Trittsteinen um eine nachhaltige Nutzung und Pflege zu gewährleisten und eine Akzeptanz für Dinge wie Blühflächen, Totholz etc. zu schaffen und den Biotopverbund am konkreten Beispiel zeigen zu können.
Die gegenständliche Tätigkeiten werden anlässlich des Projektes „Biotopverbund Steirische Eisenwurzen“ mit der Antragsnummer LE-78-03-2023-18776 umgesetzt, das zur Förderung im Rahmen des EU-Programmes Ländliche Entwicklung 2023-2027 eingereicht wird.